Das Wichtigste in Kürze

  • Gebrauchte Hörgeräte können unter bestimmten Bedingungen weiterverwendet, gespendet oder als Ersatzgerät aufbewahrt werden.
  • Ein Weiterverkauf durch Privatpersonen ist jedoch nicht erlaubt, da Hörgeräte Medizinprodukte sind und nur von Fachpersonen verkauft werden dürfen.
  • Besonders Hinter-dem-Ohr-Hörgeräte eignen sich besser zur Wiederverwendung als Im-Ohr-Modelle, da sie einfacher anpassbar sind.
  • Trotz möglicher Kostenersparnis birgt der Einsatz gebrauchter Geräte Risiken, etwa durch Abnutzung, fehlende Gewährleistung oder aufwendige Nachjustierungen.
  • Für eine sinnvolle Weitergabe ist vor allem das individuell angepasste Ohrpassstück entscheidend, weshalb immer eine fachgerechte Anpassung durch Hörakustiker notwendig ist.

Was tun mit gebrauchten Hörgeräten?

Gebrauchte Hörgeräte müssen nicht ungenutzt in der Schublade verschwinden. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie Sie alten Hörsystemen neues Leben einhauchen oder sie sinnvoll weitergeben können.

Wenn Sie Ihr Hörgerät nicht mehr benötigen, stehen Ihnen mehrere Wege offen.

Recycling als umweltbewusste Lösung

Defekte oder veraltete Modelle können recycelt werden. Damit leisten Sie einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz. Hörgeräte enthalten elektronische Komponenten, die nicht in den Hausmüll gehören. Bringen Sie alte Geräte daher bitte zu einer entsprechenden Sammelstelle oder sprechen Sie uns bei Hörsysteme Brackel an, wir helfen Ihnen gerne weiter.

Gebrauchte Hörgeräte spenden

Eine besonders sinnvolle Möglichkeit ist das Spenden. Verschiedene Organisationen nehmen gebrauchte Hörgeräte entgegen, bereiten sie technisch auf und geben sie an bedürftige Menschen weiter, oft in Entwicklungsländern oder an Senioren mit geringem Einkommen. So schenken Sie mit Ihrem alten Hörgerät nicht nur gutes Hören, sondern auch neue Lebensqualität.

Sind gebrauchte Hörgeräte grundsätzlich wiederverwendbar?

Gebrauchte Hörgeräte können grundsätzlich wiederverwendet werden, unter bestimmten Voraussetzungen. Vor allem Hinter-dem-Ohr-Hörgeräte (HdO) eignen sich gut dafür. Diese Modelle sitzen hinter dem Ohr und sind mit individuell angepassten Ohrpassstücken, sogenannten Otoplastiken, ausgestattet. Die Otoplastiken lassen sich austauschen, sodass das Hörgerät technisch für eine andere Person nutzbar bleibt.

Weniger geeignet für die Wiederverwendung sind Im-Ohr-Hörgeräte (IdO). Diese kleinen Modelle sitzen direkt im Gehörgang und sind exakt an die individuelle Anatomie des Trägers oder der Trägerin angepasst. Ein Weitergeben ist hier in den meisten Fällen nicht möglich.

Auch zu beachten: Jedes Hörgerät ist individuell auf den Hörverlust, die Hörgewohnheiten und den Alltag der jeweiligen Person eingestellt. Eine erneute Anpassung eines gebrauchten Hörgeräts kann sehr aufwendig sein und führt nicht immer zum gewünschten Ergebnis.

Wie sinnvoll ist der Einsatz gebrauchter Hörgeräte?

Auf den ersten Blick erscheint es verlockend: Ein gebrauchtes Hörgerät zu einem deutlich günstigeren Preis. Doch lohnt sich diese Investition wirklich?

Ein gebrauchtes Hörgerät wurde bereits über einen längeren Zeitraum getragen. Wie bei allen technischen Geräten treten auch bei Hörhilfen im Laufe der Zeit Abnutzungserscheinungen auf. Kleine Defekte, Korrosion durch Feuchtigkeit oder Verschleiß einzelner Bauteile sind keine Seltenheit. Daher übernehmen Krankenkassen in der Regel alle 6 Jahre die Kosten für ein neues Hörgerät, aus gutem Grund.

Ein weiterer Nachteil gebrauchter Hörgeräte: Sie unterliegen keiner Gewährleistungspflicht. Während bei einem Neukauf Reparaturen häufig durch Garantien oder Servicepakete abgedeckt sind, müssen Sie bei gebrauchten Modellen mit zusätzlichen Kosten rechnen. Schon kleinere Reparaturen können teuer werden, da sie nach dem üblichen Stundensatz berechnet werden.

Auch die individuelle Anpassung ist ein nicht zu unterschätzender Faktor. Jedes Hörgerät wird exakt auf den Hörverlust und die Bedürfnisse des Trägers abgestimmt. Bei einem gebrauchten Gerät müssen alle alten Einstellungen zunächst entfernt und neue erstellt werden, ein zeit- und kostenintensiver Prozess. Während diese Leistungen beim Neukauf oft im Gesamtpreis enthalten sind, verursachen sie bei gebrauchten Hörgeräten zusätzliche Kosten.

Hinzu kommt die Hygiene: Ein bereits getragenes Hörgerät kann Rückstände enthalten und war über Jahre hinweg ständiger Feuchtigkeit, Schweiß und Wärme ausgesetzt. Zudem ist häufig eine neue Otoplastik erforderlich, die individuell gefertigt wird und ebenfalls kostenpflichtig ist.

FAQ

Sollte man gebrauchte Hörgeräte als Ersatz aufbewahren?

In bestimmten Situationen kann es durchaus sinnvoll sein, gebrauchte Hörgeräte nicht direkt zu entsorgen. Wenn Ihr aktuelles Hörgerät zur Reparatur eingeschickt wird oder kurzfristig ausfällt, kann ein älteres Modell als Übergangslösung dienen.

Allerdings sollten Sie beachten, dass gebrauchte Hörgeräte oft nicht mehr optimal auf Ihren aktuellen Hörverlust eingestellt sind. Auch die technische Leistung kann durch Alterung und Abnutzung eingeschränkt sein. Dennoch: Als temporäre Notlösung ist ein altes Gerät manchmal besser als gar kein Hörgerät, vor allem, wenn Sie im Alltag auf gutes Hören angewiesen sind.

Unser Tipp bei Hörsysteme Brackel: Lassen Sie ein älteres Gerät bei Bedarf von uns überprüfen und neu justieren, damit es im Ernstfall als verlässliches Ersatzgerät dienen kann.

Wo und wie kann man gebrauchte Hörgeräte spenden?

Gebrauchte Hörgeräte müssen nicht ungenutzt bleiben. Sie können gespendet und so Menschen helfen, die sich keine neue Hörhilfe leisten können. Der Zustand des Geräts spielt dabei eine untergeordnete Rolle, selbst defekte Modelle werden von Hilfsorganisationen oft noch aufgearbeitet oder recycelt.

Am besten geben Sie Ihre gebrauchten Hörgeräte bei einer gemeinnützigen Organisation oder einem entsprechenden Verein ab. Diese Einrichtungen bereiten die Geräte auf, programmieren sie neu und geben sie an bedürftige Menschen weiter, häufig im Ausland.

Ist der Verkauf gebrauchter Hörgeräte erlaubt?

Auch wenn es auf privaten Kleinanzeigenportalen immer wieder auftaucht: Der Verkauf gebrauchter Hörgeräte durch Privatpersonen ist in Deutschland nicht erlaubt. Hörgeräte sind Medizinprodukte und unterliegen strengen gesetzlichen Regelungen. Nur Fachleute wie HNO-Ärzte oder Hörakustiker dürfen Hörgeräte verkaufen.

Auch bekannte Online-Plattformen wie eBay erkennen dieses Verbot an. Der Versandhandel mit gebrauchten Hörgeräten ist dort in den Geschäftsbedingungen ausdrücklich untersagt. Entsprechende Anzeigen werden in der Regel sofort gelöscht.

Wenn Sie ein gebrauchtes Hörgerät abgeben möchten, raten wir bei Hörsysteme Brackel daher: Spenden ist der sinnvollere Weg. So bleibt alles im rechtlich sicheren Rahmen und das Gerät kann anderen Menschen wirklich helfen.

Frau Labus

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Dann vereinbaren Sie noch heute einen kostenlosen und unverbindlichen Beratungstermin bei Hörsysteme Brackel.

Tel.: 02 31 – 95 90 41 88
Mail: info@hoersysteme-brackel.de

Stephanie Labus

Geschäftsführerin