Das Wichtigste in Kürze

  • In-Ear-Kopfhörer können bei falscher Nutzung schädlich für das Gehör sein, insbesondere bei zu hoher Lautstärke, langer Tragedauer oder mangelnder Hygiene.
  • Besonders Kinder und Jugendliche sind gefährdet, wenn sie regelmäßig laut Musik hören und Warnsignale ignorieren.
  • Alternativen wie Over-Ear-Kopfhörer, regelmäßige Pausen und die Einhaltung der 60/60-Regel helfen, das Gehör langfristig zu schützen.

Wie schädlich sind In-Ear-Kopfhörer?

In-Ear-Kopfhörer sind aus dem Alltag vieler Menschen kaum noch wegzudenken. Ob beim Pendeln, beim Sport oder im Büro, sie liefern Musik oder Podcasts direkt ins Ohr und blenden dabei störende Umgebungsgeräusche zuverlässig aus.

Doch wie sicher ist diese Technik wirklich? Können In-Ear-Kopfhörer schädlich für unsere Ohren sein?

Ein Selbstversuch der Journalistin Leah Nlemibe im Rahmen des BR-Formats „Puls Reportage“ liefert erschreckende Erkenntnisse. Vier Wochen lang trägt sie täglich mindestens zehn Stunden kabellose In-Ear-Kopfhörer, mit Folgen.

Schon nach wenigen Tagen bemerkt sie, dass sich die Geräusche dumpfer anhören. Ein Hals-Nasen-Ohren-Arzt hatte sie vor dem Experiment gewarnt: Die dauerhafte Nutzung könne zu einer Verstopfung durch Ohrenschmalz führen, Bakterien und Pilze begünstigen sowie durch dauerhafte Geräuschbelastung das Gehör schädigen.

Und genau das tritt ein: Am Ende des Experiments sind die Gehörgänge der Reporterin verstopft, hinzu kommt ein leichter Druckschaden im Ohr.

Die enge Passform der In-Ear-Kopfhörer schafft ein feuchtwarmes Milieu, ideal für Keime und Schmutz. Wenn die Ohrstöpsel stundenlang getragen werden, kann sich diese Umgebung negativ auf die Ohrengesundheit auswirken. In-Ear-Kopfhörer können also durchaus schädlich sein, wenn sie zu häufig und zu lange getragen werden.

Bei Hörsysteme Brackel empfehlen wir Ihnen daher, auf die Signale Ihres Körpers zu hören. Wer oft In-Ear-Kopfhörer nutzt, sollte regelmäßig sein Gehör überprüfen lassen und auf eine gute Hygiene achten. Denn gesunde Ohren sind die Grundlage für gutes Hören, ganz gleich ob mit Kopfhörern oder mit modernen Hörsystemen.

Musik besser dosieren: Weder zu laut noch zu lang

Sind In-Ear-Kopfhörer wirklich schädlich? Die Antwort hängt stark von der Nutzungsweise ab. Denn nicht die Kopfhörer an sich stellen das Hauptproblem dar, sondern die Lautstärke, und die Dauer der Beschallung.

Wenn Musik zu laut oder über einen längeren Zeitraum gehört wird, sterben Haarzellen im Innenohr ab. Diese sind entscheidend für unser Hörvermögen und wachsen nicht nach. Das Ergebnis: Schwerhörigkeit.

Die gute Nachricht: Wer seine In-Ear-Kopfhörer maßvoll nutzt, muss sich in der Regel keine Sorgen machen. Besonders bei niedriger Lautstärke, wie etwa beim Einschlafen mit einem Podcast, ist das Risiko gering. Kritisch wird es hingegen bei übermäßig lauter Musik oder Dauerbeschallung, wie sie beispielsweise beim Feiern in einem Club vorkommt.

In-Ear-Kopfhörer können Ohrenschmalz tiefer in den Gehörgang drücken. Das führt zu Verstopfungen, die nicht nur das Hören beeinträchtigen, sondern oft dazu führen, dass die Lautstärke weiter erhöht wird, ein Teufelskreis, der das Gehör zusätzlich belastet.

Besorgniserregend ist auch, dass viele Nutzerinnen und Nutzer die Warnmeldungen ihrer Geräte zur Überschreitung von sicheren Lautstärkewerten schlichtweg ignorieren.

Bei Hörsysteme Brackel empfehlen wir deshalb: Achten Sie auf Ihre Hörgewohnheiten. Dosieren Sie Musik bewusst, machen Sie Pausen und hören Sie auf die Signale Ihrer Ohren. Wer frühzeitig gegensteuert, schützt sein Gehör, und kann lange Freude am Hören behalten.

Wie gefährlich sind In-Ears für Kinder und Jugendliche?

Musik gehört für viele Jugendliche einfach zum Alltag dazu. Ein Drittel der 14- bis 19-Jährigen hört laut Studien mindestens ein bis zwei Stunden täglich Musik, bevorzugt über Handy, iPod oder MP3-Player. Meist kommen dabei In-Ear-Kopfhörer zum Einsatz.

Doch wie schädlich sind diese kleinen Ohrstöpsel wirklich für junge Ohren?

Im Vergleich zu klassischen Kopfhörern, die auf dem Ohr aufliegen, sitzen In-Ear-Kopfhörer direkt im Gehörgang. Diese enge Platzierung kann dazu führen, dass besonders hohe Schalldruckpegel im Ohr entstehen, eine große Belastung für das empfindliche Gehör.

Jugendliche neigen außerdem dazu, Musik besonders laut zu hören. Untersuchungen zeigen: Die durchschnittliche Lautstärke liegt bei etwa 89 Dezibel. Bereits ab 80 bis 85 Dezibel kann es, bei längerer Einwirkung ohne Erholungspause, zu irreparablen Schäden an den feinen Haarzellen im Innenohr kommen. Je mehr dieser Sinneszellen geschädigt werden, desto schlechter können Sprache und Umgebungsgeräusche wahrgenommen werden.

Tückisch ist dabei: Hörschäden durch Lärm machen sich oft erst Jahre später bemerkbar. Deshalb ist es besonders besorgniserregend, dass immer mehr Kinder und Jugendliche bereits Hörprobleme entwickeln.

Laut Krankenkassenberichten steigt die Zahl der Hörsystem-Verordnungen für unter 18-Jährige kontinuierlich an.

Hören ist subjektiv, die Lieblingsmusik wird oft nicht als Lärm wahrgenommen. Genau hier liegt die Gefahr von In-Ear-Kopfhörern. Schädlich wird es, wenn junge Menschen nicht wissen, welche Risiken mit dauerhaft lauter Musik verbunden sind.

Eine einfache Regel kann helfen: die 60/60-Regel. Sie besagt, dass Musik nur mit maximal 60 Prozent der Lautstärke gehört werden sollte, und das höchstens 60 Minuten am Stück. Danach brauchen die Ohren eine Pause.

Welche Alternativen gibt es zu In-Ear-Kopfhörern?

Muschelkopfhörer

In-Ear-Kopfhörer sind zwar praktisch und beliebt, aber eben auch potenziell schädlich für das Gehör. Doch zum Glück gibt es Alternativen, die das Ohr deutlich weniger belasten.

Eine besonders schonende Option sind sogenannte Muschelkopfhörer. Diese Modelle liegen auf dem Ohr auf, anstatt tief in den Gehörgang eingeführt zu werden. Dadurch kann Schall besser nach außen entweichen und das Ohr wird nicht vollständig abgeschottet. Auch Umweltgeräusche wie herannahende Autos oder Stimmen bleiben wahrnehmbar, ein Pluspunkt für die Sicherheit im Straßenverkehr. Zudem wird der Ohrenschmalz nicht wie bei In-Ear-Kopfhörern nach innen gedrückt, was Verstopfungen vorbeugen kann.

Eine weitere Alternative sind sogenannte Earbuds. Diese sitzen relativ locker in der Ohrmuschel und werden häufig mit einer weichen Schaumstoffhülle versehen, die den Tragekomfort erhöht. Auch hier wird das Ohr nicht so stark abgeschlossen, was die Belastung durch hohe Lautstärken reduziert.

Bei Hörsysteme Brackel raten wir insbesondere Jugendlichen und Menschen mit empfindlichen Ohren dazu, auf solche Alternativen zurückzugreifen. Achten Sie beim Musikhören immer darauf, sich nicht vollständig von der Umgebung abzukapseln, besonders wenn Sie unterwegs sind. Denn gutes Hören bedeutet nicht nur Klanggenuss, sondern auch Sicherheit und Achtsamkeit im Alltag.

FAQ

In-Ear-Kopfhörer: Wie lange ist noch gesund?

Wenn Sie täglich In-Ear-Kopfhörer nutzen, sollten Sie sich an die bewährte 60/60-Regel halten. Das bedeutet: Höchstens 60 Minuten Musik am Stück, bei maximal 60 Prozent der Lautstärke. So schonen Sie Ihr Gehör und beugen langfristigen Schäden effektiv vor.

Kopfhörer und Ohrenschmalz, ein unterschätztes Risiko?

In-Ear-Kopfhörer können schädlich sein, wenn sie regelmäßig Ohrenschmalz in den Gehörgang drücken. Dies kann auf Dauer zu Verhärtungen und Verstopfungen führen. Laut dem Deutschen Berufsverband der HNO-Ärzte betrifft dies vor allem Menschen mit starker Ohrenschmalzproduktion. Hier ist eine regelmäßige Reinigung beim HNO-Arzt, etwa alle drei bis sechs Monate, sinnvoll. Bei Verdacht auf eine Verhärtung im Ohr sollte der Arzt ebenfalls aufgesucht werden.

Ab wann wird Lautstärke gefährlich fürs Gehör?

Viele Menschen erhöhen beim Musikhören in lauten Umgebungen automatisch die Lautstärke, eine schädliche Angewohnheit. Denn Lautstärken ab 85 Dezibel können das Gehör bereits bei längerer Dauer schädigen. Ab 100 Dezibel kann schon eine Viertelstunde reichen, um bleibende Schäden zu verursachen. Zum Vergleich: Eine Motorsäge erreicht etwa 110 Dezibel, normale Gespräche liegen bei rund 30 bis 40 Dezibel. Da Dezibel-Werte logarithmisch steigen, erhöht sich der Schalldruck bei jedem Plus von 10 dB um das Zehnfache. Unsere Empfehlung bei Hörsysteme Brackel: Lieber etwas leiser hören und dem Gehör regelmäßig Pausen gönnen.

Over-Ear-Kopfhörer, eine gesündere Alternative?

Ja, Over-Ear- oder sogenannte Kapselkopfhörer gelten als weniger schädlich, da der Abstand zum Trommelfell größer ist und der Klang natürlicher wirkt. Dennoch gilt: Egal ob In-Ear oder Over-Ear, zu hohe Lautstärken und langes Tragen können das Gehör langfristig schädigen. Achten Sie deshalb auf die empfohlene Maximallautstärke und machen Sie regelmäßig Hörpausen. Sobald es im Ohr juckt oder pfeift, ist es höchste Zeit für eine Auszeit.

In-Ear-Kopfhörer, ein Nährboden für Bakterien?

Ja, In-Ear-Kopfhörer können durchaus schädlich sein, nicht nur für das Gehör, sondern auch für die Ohrenhygiene. Durch den direkten Kontakt mit dem Gehörgang sammeln sich schnell Schmutz und Ohrenschmalz an den Aufsätzen. Diese Rückstände können in den Gehörgang gedrückt werden und dort zu Verstopfungen oder sogar Entzündungen führen.

Besonders problematisch: Das abgeschlossene Milieu im Ohr wird feucht und warm, ideale Bedingungen für Bakterien und Pilze. Übelriechender Ausfluss oder Schmerzen beim Drücken auf das Ohr sind Warnzeichen für eine mögliche Infektion. Unser Rat von Hörsysteme Brackel: Reinigen Sie Ihre In-Ear-Kopfhörer regelmäßig mit einem leicht feuchten Tuch, idealerweise alle paar Tage.

Wie gefährlich ist Bluetooth wirklich?

Rund um Bluetooth-Kopfhörer kursieren viele Sorgen, vor allem im Hinblick auf Strahlung. Das Bundesamt für Strahlenschutz gibt hier jedoch klare Entwarnung: Bluetooth ist schwach in der Leistung und für den Nahbereich konzipiert. Selbst bei Geräten für Kinder besteht laut aktueller Studienlage kein gesundheitliches Risiko. Ob In-Ear oder Over-Ear, wenn ein CE-Zeichen vorhanden ist, dürfen die Geräte bedenkenlos genutzt werden.

Kopfschmerzen durch Kopfhörer?

Auch das ist möglich. In-Ear-Kopfhörer können bei langem Tragen Druck im Gehörgang erzeugen, was in Einzelfällen zu kleinen Entzündungen oder Schmerzen führt. Over-Ear-Modelle gelten als angenehmer, da sie von außen aufliegen und weniger als Fremdkörper wahrgenommen werden. Trotzdem kann auch hier ein zu starker Anpressdruck zu Beschwerden führen. Wichtig ist daher: Achten Sie auf eine gute Passform und bei In-Ear-Kopfhörern auf die richtige Aufsatzgröße.

Kabellos vs. Kabel, welche In-Ears sind gesünder?

Was die gesundheitlichen Auswirkungen betrifft, gibt es keinen Unterschied zwischen kabelgebundenen und kabellosen In-Ear-Kopfhörern. Die Bluetooth-Technologie arbeitet mit sehr geringer Strahlungsleistung. Wissenschaftliche Belege für eine schädliche Wirkung existieren nicht. Wichtig bleibt jedoch, unabhängig vom Modell: Die Nutzungsdauer und Lautstärke sind entscheidend für die Ohrengesundheit.

Frau Labus

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Stephanie Labus

Geschäftsführerin